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Mit Seilwinde, Umschlagbagger und Bergeraupe Fichten aus dem Moor geräumt

Forstunternehmer Karl Hagl aus Bayern fand schon mehrmals für seinen Erfindungsreichtum in FORSTMASCHINEN-PROFI Erwähnung. Diesmal war seine Kreativität für einen Einsatz unter extremen Bedingungen gefragt. Dafür entwickelte Hagl ein Verfahren, mit dem er auch vernäßte Flächen mit schwerem Gerät befahren und Holz noch dort maschinell ernten kann, wo andere längst kapituliert hatten. Im Torfmoor zwischen Bad Aibling und Rosenheim wagte sich Hagl auf technikfeindliches Terrain.

Bayern ist das Land der Berge, der großen Wälder – und auch das Land der Moore. Insbesondere entlang der Alpen hinterließ die vergangene Eiszeit unzählige Seen und Feuchtgebiete, die sich in Jahrtausenden zu eindrucksvollen Moorlandschaften entwickelten. Mit dem Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts legte der Mensch viele dieser Moore trocken und nutzte sie für den Torfabbau. Danach kam der Wald, meist in Form von Fichtenreinbeständen. Doch das Waldwachstum braucht Zeit, und diese Zeit nutzte vielerorts das Moor für seine eigene Regeneration.
Die ''Moorstraße'' reichte bis zu einem halben Kilometer in die Fläche hinein. Das ausschließlich motormanuell gefällte Holz wurde komplett beim Hineinfahren in den Schlag in die Gasse eingebaut und auf der Rückfahrt wieder ausgebaut. Foto: MetzEntwässerungsgräben verlanden schnell, und bevor sich manch fleißiger Waldbesitzer versah, bekam sein schöner Nutzwald nasse Füße. So erging es auch den bayerischen Staatsforsten auf einer fünf Hektar großen Waldfläche bei Kolbermoor in der Nähe von Rosenheim. Zudem war der nur etwa 60jährige Fichtenbestand immer wieder durch Stürme in Mitleidenschaft gezogen worden, was inzwischen auch den Borkenkäfer anlockte. Auf Druck der Anlieger entschied sich die Forstverwaltung schließlich, die Fläche zu entfichten.
Der Plan sah zuerst vor, die Fläche über Rückegassen zu erschließen. Das extrem sumpfige Gelände machte aber die Beteiligten vorsichtig. Erst in einer längeren Frostperiode sollten die Harvester anrücken. Doch der bayerische Winter 2012/2013 war zwar ungemütlich, lang und schneereich, aber nicht frostig genug, um ein Arbeiten im Moor zu ermöglichen. Das Warten auf den Frost stellte sich als vergebens heraus. Alternativ stand nun die Seilbahnbringung zur Diskussion. Doch auch diese Variante mußte verworfen werden, weil im noch relativ jungen Bestand keine geeigneten Stützenbäume zu finden waren. So waren die Staatsforsten also weiter auf der Suche nach einem bodenschonenden und moortauglichen Holzernteverfahren.
Eine Ausschreibung sollte schließlich die Lösung bringen, eigene Vorschläge und zusätzliche Angebote von den Bewerbern waren ausdrücklich erwünscht. An der Ausschreibung nahm auch Forstunternehmer Karl Hagl aus Freiham teil und: Hagl kam, sah und siegte! Rückblickend kommentiert er seinen Zuschlag bescheiden: „Ich habe die Fläche gesehen und verstand, worauf die Auftraggeber Wert legten. Die Idee mit dem Einbau der ganzen Stämme und der Bergung mit der Raupe kam mir vor Ort.“ Das, was Hagl plante, hatte es zumindest in Bayern so noch nicht gegeben. [...]

Gerhard Metz

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe Mai 2013 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.

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