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Anton Klinkenberg erntet mit dem Schubentaster starkes Holz in rauhen Mengen

Ein Bild wie aus vergangener Zeit ... oder aus dem Fernsehsender DMAX, der ja ständig über kanadische Holzfäller und ihre Arbeit berichtet. Um einen Schubharvester bei der Arbeit zu sehen, muß man aber jetzt nicht nach Kanada reisen, eine Fahrt in die belgischen Ardennen reicht völlig. Hier ist noch einer der echten alten Kämpfer anzutreffen, der die Holzerntetechniken bei uns in den vergangenen Jahrzehnten ganz entscheidend mitgeprägt hat.

Das Unternehmen Tasco aus dem belgischen Namur ist europaweit vermutlich mit seiner Forstmaschine einzigartig. Kommt man zu der aktuellen Arbeitsstelle des Forstunternehmers Anton Klinkenberg (58), des Tasco-Chefs, glaubt man sich im ersten Moment nach Kanada versetzt. Anton Klinkenberg, seit 1979 als Forstunternehmer selbständig und schon fast überall dort gewesen, wo es in großen Mengen Holz zu ernten gab, schwört nämlich bei seinen Arbeiten auf einen sogenannten Schubentaster. Für ihn kommt nichts anderes in Frage. Sein derzeitiger Schubentaster ist ein Denis, ein kanadisches Produkt. Dieser Denis-Schubentaster sitzt auf einem modifizierten Doosan-Bagger. Der Bagger ist aber kaum noch original. Nur der Motor mit 200 PS ist aus dem ursprünglichen Bagger übriggeblieben. Eine Spezialfirma in Holland, das Unternehmen Etec aus Zevenhuizen, hat diesen Doosan von Grund auf umgebaut und erneuert. So verpaßte man diesem Bagger einen doppelten Hydraulikkreis, es wurden neue Ventile mit einem größeren Durchfluß verbaut und die Verkleidung der Motoren wurde modifiziert. So schnitt Klinkenberg in die Seitenverkleidungen des Doosan Belüftungslöcher zur besseren Kühlung. Oben auf die Motorhaube kam eine Plattform zur besseren Luftzirkulation. LED-Leuchten vorne an der Kabine und oben an der Dachreling sorgen für eine gute Arbeitsfeldausleuchtung. Die Ketten des Doosan-Baggers sind 80 Zentimeter breit und machen einen leichten Fuß bei der insgesamt fast 40 Tonnen schweren Arbeitseinheit. Dieseldiebstahl ist übrigens fast unmöglich. Der Tankstutzen wurde diebstahlsicher verkleidet, ist klappbar und mit einem sehr stabilen Schloß oben auf dem Tank gesichert. Der Umbau dieses Doosan-Baggers dauerte ein halbes Jahr. Nicht nur neue Hydraulikkomponenten, -kreisläufe und -ventile wurden eingebaut; alles wurde verstärkt und verbessert. Für diese Arbeiten ist das Unternehmen Etec hochspezialisiert und auch über die Grenzen Hollands sehr gut bekannt. Anton Klinkenberg sagt, daß man ihm die Arbeiten auch halbwegs preisgünstig angeboten hat, die Monteursstunde für schlappe 60 Euro. Etec ist eine Werkstatt für Spezialkonstruktionen und hydraulische Anpassungen; das Personal ist qualifiziert.

Der Preis für diesen modifizierten Doosan- Bagger lag bei ungefähr 240.000 Euro. Etec baut auch Harvesteraggregate an Raupenbagger; in Deutschland läuft eine Maschine mit einem Lako-Kopf. Der Kettenbagger vom Typ 833-II RLC besitzt einen Sechszylinder-Commonrail-Diesel mit 200 PS und ist nach Tier 3 eingestuft. Zwei Hauptpumpen versorgen das Hydrauliksystem, eine zusätzliche weitere Pumpe mit 28,5 Litern Fördermenge pro Minute ist für Belastungsspitzen eingebaut. Der Betriebsdruck der Baggerhydraulik liegt bei 340 bar. Bei einer Raupenbreite von 800 Millimeter beträgt die Maschinenbreite dann insgesamt 3,20 Meter. Das Gewicht inklusive der Neulackierung, des Planierschildes, des für kanadische Zwecke verstärkten Fahrwerkes und dem gewaltigen Schubentaster-Aufbau be- trägt 39 Tonnen. Die Schubentaster-Renovierung und der Umbau schlug mit 145.000 Euro zu Buche, so daß die Maschine knapp an 400.000 Euro kostete. Der Antrieb des Schubentasters geschieht hydraulisch über einen 1.000 Kubikzentimeter großen Motor mit fünf Kolben. Es ist ein sogenannter Stirnmotor vom Unternehmen SAI. Dieser Motor treibt über ein Ritzel eine Sugiyama-Antriebskette an. Bei der Sugiyama-Kette handelt es sich um eine Kette aus der Ölfördertechnik; diese japanischen Ketten gelten in diesem Bereich als das haltbarste, was es für den Offshore-Bereich gibt. Die Kette ist 15,40 Meter lang und sitzt oberhalb des 16 Meter langen Schubbaums und bewegt diesen vor und zurück. Den Schubbaum oder auch Schubarm genannt, hat Klinkenberg in der Schweiz von einer Gießerei anfertigen lassen. Zwei Einzelhälften wurden im Profil warm gewalzt und dann zusammengeschweißt. Mit dieser Methode gefertigt hält der Schubbaum länger und verbiegt auch nicht so schnell, bleibt aber elastisch. Klinkenberg hat immer zwei bis drei Schubbäume auf Vorrat liegen, denn nicht nur im Einsatz geht mal einer zu Bruch; einmal rammte er mit dem Baum eine Kirche und beide waren schwer beschädigt – die Kirche und auch der Schubbaum. Unter normalen Umständen hält so ein Schubbaum 3.500 bis 5.000 Stunden und muß dann ausgewechselt werden. Warum jetzt aber einen Schubentaster, wo es doch schon sehr leistungsfähige Harvester mit den entsprechenden Aufarbeitungsköpfen gibt? […]

Dieter Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe Februar 2014 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.

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