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Mit Autokran und Baumkletterer werden drei Fichten vom Attendorner Friedhof entfernt

Motorsägengekreisch auf dem Friedhof – da denkt man schnell an mehr oder weniger gelungenes Horrorkino. Doch hier auf dem Gottesacker in Attendorn spielen sich ganz andere filmreife Szenen ab. Zwar fließt kein Blut, und das einzige, was zersägt wird, sind Bäume, doch in puncto Unterhaltungswert und Spannung nimmt es die Fällaktion mit jedem Hollywood-Streifen auf.

Regie bei dieser spektakulären Darbietung führt Georg Cordes, der Hauptdarsteller heißt Thomas Molitor – wobei die Übergänge zwischen beiden Bereichen fließend sind. Dieser Einsatz verspricht alleine von den bloßen Fakten eine gewisse Dramatik: Zum einen geht es um das Fällen dreier Fichten, die in der sauerländischen Stadt Attendorn stehen. Nur stehen die Bäume nicht in einem Garten oder Park, sondern mitten auf dem evangelischen Friedhof. Fällen am Stück kommt also nicht in Frage, die Stämme und Äste würden etlichen Gräbern Schaden zufügen, auch Hecken, Zäune, Kreuze und ähnliches wären vor den umstürzenden Giganten nicht sicher. Und damit sind wir auch schon beim nächsten Problem: Die Fichten sind riesig. Die stärkste bringt es auf rund 90 Zentimeter BHD, die beiden kleineren sind etwa 80 Zentimeter stark, dazu ragen sie bis zu 30 Meter in den Sauerländer Himmel. Solche Ungetüme besitzen ein dementsprechendes Astwerk, so daß selbst ein Entasten durch einen Baumkletterer keine Option wäre – und die Stämme stünden dann ja immer noch da. Und als ob das alles nicht schon dramatisch genug wäre, wirft auch die Lage des Friedhofs weitere Probleme auf: An zwei Seiten schließt sich das Krankenhaus Sankt Barbara an, im Westen reckt sich ein dichtbewachsener Hügel einige dutzend Meter empor. Wo um Himmels Willen soll man hier das Holz ablegen? Oder einen Kran aufstellen? Daß die Straße im Süden stellenweise kaum über drei Meter breit ist, paßt leider nur zu gut ins Bild.

„Grabschänder und Beinsteller“

2012_05_autokran_1_grDa stellt sich natürlich die Frage, ob die drei Fichten unbedingt wegmüssen. Die Anwohner haben dazu eine klare Meinung: „Seit 40 Jahren ärgern wir uns über die Dinger; gut, daß sie nun endlich wegkommen. Tannen gehören einfach nicht auf einen Friedhof“, erzählt uns einer von ihnen. Auch wenn es tatsächlich Fichten und keine Tannen sind: Die meisten in der Gegend hier denken so. Gründe gegen die Fichten gibt es zuhauf: Zum einen stellen die Bäume über kurz oder lang ein Gefahrenpotential dar, hier mag man sich die Folgen von Wind- oder Schneebruch gar nicht ausmalen. Außerdem ist die Fichte ein Flachwurzler, was besonders auf einem Friedhof unangenehme Folgen hat, nämlich fiese Stolperfallen auf den Wegen sowie durchwucherte Grabstellen. Und schließlich gefallen vielen Menschen „typische Friedhofsbäume“ wie Eichen oder Linden einfach besser – auch solche Laubbäume finden sich auf dem evangelischen Friedhof in Attendorn, doch werden sie zunehmend von den drei Fichten unterdrückt.

Jan Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe 05 / 2012 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.

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