Offcanvas Section

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Es ist eigentlich selten, daß ein „kleiner“ Rückezug mit einer Traktionswinde ausgerüstet wird. So wählte der österreichische Forstunternehmer Stefan Hödl aus Vorau für seinen Zehntonner Rückezug 1050 F von Gremo eine Traktionswinde. Für ihn stand der Einsatz im steilsten Gelände nicht so sehr im Vordergrund, sondern die pflegliche Rückearbeit im leichten Hang.

Er kann – und muß manchmal – auch im Steilhang mit der Winde arbeiten, das kommt sogar immer öfter vor, allerdings beschränkt er sich auf das Gelände, in dem die Maschine auch ohne den Halt des Seiles stehenbleibt; er fordert also das Limit nicht heraus, wie er uns verrät. Warum aber jetzt am kleinen Rückezug eine Traktionswinde, aber am Harvester, der vorher im gleichen Gelände gearbeitet hat, nicht? Nun, bei seinem Harvester handelt es sich um den Gremo 1350 H B.O.S.S. BOSS steht hierbei für Bogie Optimizing Stabilisation System. Es werden bei diesem System sozusagen die Bogies stabilisiert. So ist zum Beispiel bei der Bergabfahrt ein Schalter zu betätigen, um die vorderen Bogies in den Boden zu drücken. Bei Bergauffahrt drückt es die Bogies umso stärker in den Boden, je steiler es bergauf geht. So tritt beim Bogie nicht der sogenannte Aufstalleffekt ein. Die Maschine ist dann am Hang stabil und bringt die Zugkraft dementsprechend hoch auf den Boden. Da die Energie zur Stabilisierung aus dem Hydrauliksystem der Maschine genommen wird, gibt es auch keine Einschränkung beziehungsweise eine Reduzierung der Zugkraft, wie Roger Edström von Gremo das BOSS-System erklärt. Dank des BOSS-Systems, des niedrigen Schwerpunktes der Maschine und der EcoEx-Bänder von Olofsfors ist die Maschine überaus hangtauglich. Die doppelt bespiketen Bügel der Bänder geben der Maschine einen festen Halt im Hang. Auf den hinteren Rädern des Hinterwagenbogies hat Stefan Hödl Pewag-Ketten vom Typ helt perfect in 12,5 Millimeter Gliedstärke gezogen. Das reicht für die Einsätze im Hang völlig aus. In der Tat, der Gremo Harvester geht wie „die Sau“. Der Harvester ist über der Motorhaube mit einem Schutzbügel ausgerüstet, den der österreichische Gremo-Servicepartner Hydraulikexpreß Thalhammer aus Rohr im Gebirge nach Plänen vom Forstunternehmer Hödl aufgebaut hat.

Das Band Ex von Olofsfors steht für extreme Kletterfähigkeit; dieses Modell ist mit je zwei Spikes auf dem Quereisen ausgerüstet.Der Rückezug 1050 F wurde vor Auslieferung an Hödl nach Hövelhof in Deutschland gebracht, wo Herzog Forsttechnik eine norddeutsche Zweigstelle besitzt. Dort wurde die Alpin-Winde aufgebaut. Die Winde leistet acht Tonnen Zugkraft, die synchron mit dem Antrieb des Rückezuges abgestimmt wurde. 360 Meter Seil in 15er Stärke und hochverdichtet faßt die Winde. Die Seiltrommel wird aus der Kabine heraus mit einer Kamera überwacht; so kann rechtzeitig eingegriffen werden, wenn das Seil Schäden aufweist oder die Wicklung Probleme bereitet. Auch die aktuell abgerufene Zugleistung wird dem Fahrer mittels Display angezeigt. Die Zugkraft des Seils kann aus der Kabine heraus geändert werden. Das ist zum Beispiel nötig bei Geländeverwerfungen, also bei Blocküberlagerungen, Abbruchkanten und Wegeböschungen. Hier wird oftmals eine höhere Zugleistung benötigt, die der Fahrer seiner Maschine dann auch per Knopfdruck genehmigt. Die Steuerung der Winde, die hydraulisch angetrieben wird, geschieht elektronisch und passiert unabhängig vom Basisfahrzeug. Die Winde kann auch per Funk gesteuert werden, und das immer dann, wenn der Fahrer die Maschine verläßt, so zum Beispiel beim Anhängen
des Seils oder vergleichbaren Tätigkeiten. Hödl hat sich für diese Winde entschieden, weil es für ihn ein paar wichtige Punkte sind, auf die er beim Einsatz einer Winde nicht mehr verzichten möchte. Einmal wäre da die sehr gute Bodenschonung, dann kann er mit seiner zehn Tonnen leichten Maschine bei schlechten Wetterverhältnissen länger fahren, als mit einer schweren Maschine. Bei der Bergaufseilung hinterläßt er im Gelände keine nennenswerten Spuren oder Bodenverletzungen durch Durchdrehen der Räder. Das demonstriert er uns ganz deutlich, als er mit dem beladenen Rückezug im Seil nicht direkt zur Abladestelle fährt, sondern sich ein Stück auf die Almwiese herunterläßt und dann rückwärts diese Almwiese wieder hinauffährt. Hier ist auch für die Kamera ganz deutlich zu erkennen, daß so gut wie keine Schäden an der Grasnarbe zu verzeichnen sind. Und ein weiterer großer Vorteil dieser Traktionswinde, den wir aber aus berufsgenossenschaftlicher Sicht hier nicht schreiben oder beschreiben: Man kann mit der Winde auch prima Hänge- und Gefahrbäume umseilen. Hödl sagt noch einmal ganz deutlich, daß er die Traktionswinde nicht immer an ihre Leistungsgrenze fahren will. Dann wäre das eine Fehlinvestition, die nur zu Maschinenbruch und Unfällen führt. Aber sinnvoll im Rahmen ihrer Möglichkeiten eingesetzt, bringt so eine Ausrüstung ein Plus an Sicherheit und auch Mehrerlös. Rechnet man noch die Kraftstoffeinsparung und die Materialschonung hinzu, hat sich für Hödl die Anschaffung, die komplett mit Montage des Hinterwagens gewaltige 81.000 Euro kostete, nach ein paar Jahren hoffentlich gelohnt ... […]

Dieter Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe Dezember 2013 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.

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