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Thomas Wollborn stockt im Windwurf mit dem Aggregat ab

Der Einsatz eines Abstockers auf einer Windwurffläche birgt Risiken. Schnell wird der Mann mit der Säge zwischen den Wurzeltellern übersehen. Doch der Abstocker ist kein Muss.

Wenn ein Orkan über die Wälder Deutschlands fegt und hektarweise die Bäume umwirft, trifft es eine Personengruppe doppelt hart: die kleinen Privatwaldbesitzer. Nicht nur, dass sie unter Umständen ihren kompletten Baumbestand verlieren. Die großen Waldbesitzer wie Landesforsten und Adelsfamilien ziehen oft die Forstunternehmer auf die eigenen Flächen, um den Schaden aufzuräumen. Die schlechter organisierten Privatleute müssen warten. Ähnlich ergeht es manch Forstbetriebsgemeinschaft (FBG). Auch Forstdienstleister Thomas Wollborn musste seinen Kunden, die FBG Nieste in der Nähe von Hann. Münden in Niedersachsen, in den vergangenen Monaten mehrfach vertrösten. Er hatte Aufträge für die Niedersächsischen Landesforsten angenommen und war zeitlich gebunden. Doch nun, Anfang Juni, startet Wollborn seinen Ponsse Scorpion in einem der vielen Fichtenstreifen der FBG, die vom Windwurf betroffen sind.

Bei Einzelwürfen ist Abstocker sinnvoll

Recht starke Fichten liegen hier am Boden. Es ist wie so oft: Wenn der Sturm kommt, fallen meist die Besten. Die fast hiebsreifen Fichten bieten den Windböen eine breite Angriffsfläche und weisen häufig ein ungünstiges Verhältnis von Krone zu Baumhöhe auf. Nun liegen sie, und Wollborn wird sie aufarbeiten. Was der Unternehmer dafür nicht braucht, ist ein Abstocker. Denn in den meisten Fällen trennt der 57-Jährige die umgekippten Bäume mit dem Harvesteraggregat vom Wurzelteller. „Die meisten Unfälle passieren beim motormanuellen Abstocken“, erklärt Wollborn sein Vorgehen. Das heißt nicht, dass der Unternehmer den Mann mit der Motorsäge grundsätzlich ablehnt: „Bei Einzelwürfen ist es sinnvoll, einen Abstocker zu haben.“ Denn in diesem Fall müsste Wollborn mit seinem Harvester zu jedem einzelnen Stock rollen. Auch wenn pro Fläche eine geringe Holzmasse zusammenkomme, sei ein Abstocker hilfreich, macht Wollborn deutlich. In beiden Fällen lässt sich das Holz dann bündeln und auf einen Happs aufarbeiten. Doch am wohlsten fühlt er sich, wenn er nicht auf den Mann auf der Fläche achten muss: „Bei reinen Flächenwürfen arbeite ich gerne allein. Denn ohne Abstocker ist man sorgenfreier. Ich kann eine Laterne (vom Wind gebogener Baum) u schneiden, ohne befürchten zu müssen, die motormanuelle Kraft zu gefährden.“ Denn in dem Tohuwabohu nach einem Windwurf ist ein einzelner Forstwirt mit Säge kaum im Auge zu behalten. Schließlich lässt sich hinter manch einem aufragenden Wurzelteller ein halber Holz-Lkw verstecken. Das Risiko, bei der Arbeit mit dem Harvester einen über die Fläche kletternden Abstocker zu gefährden, ist Wollborn zu groß. Anders verhält es sich, wenn er während eines längeren Einsatzes fest in eine Funkverbindung zu den motormanuellen Kräften eingebunden ist. Dann lässt es sich auch auf einer total unübersichtlichen Fläche sicher kommunizieren. Doch solch ein Funksystem ist nicht immer gegeben oder zielführend, zum Beispiel wenn der eingesetzte Abstocker kaum deutsch spricht.

Schälen gegen den Dreck

Doch worin liegt der Trick, mit dem Harvesterkopf abzustocken? „Mir hat das ein Schwede gezeigt, der zwei Jahre bei mir Harvester gefahren ist“, erzählt Wollborn. Im Grunde gehört zum Abstocken mit dem Köpfchen etwas Geschicklichkeit: Zunächst setzt Wollborn das H7-Aggregat seines Scorpion am Stamm einer liegenden, kräftigen Fichte an und fährt den Kopf auf dem Stamm ein paar Mal kurz vor den Wurzelteller und zurück. Dabei graben sich die Entastungsmesser des H7 unter die Rinde, die bald in Streifen abfällt. Das ist wichtig. Denn kurz vor dem Wurzelteller liegt auf dem Stamm eine große Schippe Waldboden. [...]

Julian Delbrügge

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI August 2019 erschienen.

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